Erfolg als Autor*in

Erfolg als Autor*in - Symbolbild mit einem Bücherstapel und einem Pfeil nach oben

Kurzgeschichten, Lyrik oder sogar einen Roman schreiben – wenn man erst einmal außer Acht lässt, ob das Ergebnis auch jemand lesen möchte, kann jede*r einfach so damit beginnen. Denn neben deiner Fantasie, Stift und Papier oder einem Dokument auf dem PC brauchst du zum Schreiben nicht viel. Auch das Veröffentlichen eigener Texte ist durch das Aufkommen des E-Books und die Digitalisierung der Druckbranche heute deutlich günstiger und weniger aufwändig, als das noch vor 25 Jahren der Fall war.

Und doch gehört zum Erfolg als Autor*in mehr dazu. Wenn du davon träumst, langfristig von den Einnahmen aus deinen Büchern leben zu können, solltest du diese Faktoren kennen.

Inhaltsverzeichnis

Textqualität als erste Voraussetzung

Eine wichtige Säule ist die Qualität deines Schreibens. Darin, deine Fähigkeiten zu verbessern, unterstütze ich dich als Lektorin, durch Manuskriptgutachten, in meinen Schreibkursen oder durch Autorencoaching. Auch in vielen der Artikel auf meinem Blog, zum Beispiel über die Wahl der richtigen Erzählperspektive oder über die passende Sprache im Jugendbuch, findest du hilfreiche Tipps.

Darüber hinaus benötigst du aber Strategien, wie dein Roman ‚da draußen‘ gesehen und wahrgenommen wird und wie du ein Publikum findest, das gespannt auf jede neue Veröffentlichung wartet. Wie kannst du dich also als Autor oder Autorin professionalisieren und vielleicht eines Tages sogar vom Schreiben leben)?

Darum soll es in dieser kleinen Blog-Serie gehen. In diesem ersten Teil wollen wir uns ansehen, was ‚Erfolg als Autor*in‘ überhaupt bedeutet.

Deine Vision: Wann bist DU erfolgreich als Autor*in?

Finde heraus, was Erfolg für dich bedeutet, bevor du dein Schreiben professionalisierst! Es ist ein Unterschied, ob …

 

Was du dir für deinen Text wünschst, ist deshalb auch eine meiner ersten Fragen, wenn du eine meiner Dienstleistungen buchst. Je nachdem, wo du mit deinem Schreiben hinwillst, werden die Schritte auf dem Weg dorthin andere sein.

Am besten setzt du dich gleich hin und notierst dein persönliches Ziel:

Woran wirst du sehen, dass du ein erfolgreicher Autor oder eine erfolgreiche Autorin bist?

Ein Ziel setzen: Was willst du erreichen?

Formuliere dein Ziel möglichst konkret, zum Beispiel nach der SMART-Formel:

Spezifisch: Was genau möchtest du erreichen? Geh ins Detail!

Beispiel: „Ich möchte einen Verlag für meinen Roman finden.“

Das wäre ein mögliches Ziel, das du in den folgenden Schritten allerdings noch konkretisieren solltest. Zu unspezifisch ist ein Ziel wie: „Ich möchte als Autor*in erfolgreich sein.“

 

Messbar: Woran erkennst du, dass du dein Ziel erreicht hast?

Beispiel: „Der Verlagsvertrag liegt unterschrieben vor mir.“

 

Attraktiv: Weshalb möchtest du dein Ziel erreichen? Was hast du davon?

Beispiel: „Mein größter Wunsch ist es, mein Thema bekannt zu machen.“

Wenn das deine Hauptmotivation ist, könntest du an dieser Stelle überlegen, ob es einen Plan B zu deinem Ziel gibt. Denn einem Thema, das dir am Herzen liegt, kannst du z.B. auch mit einem Buch im Self-Publishing oder einem Blog Öffentlichkeit verschaffen.

 

Realistisch: Ist dein Ziel erreichbar?

Beispiel: Einen Verlagsvertrag zu ergattern, ist zwar schwierig, aber nicht unmöglich. Von der unbekannten Autorin direkt zur Spiegel-Bestseller-Autorin zu werden, ist dagegen so hoch gegriffen, dass unklar ist, ob du dieses Ziel jemals erreichen wirst. Das kann dir natürlich auch in punkto Verlagsvertrag niemand versprechen – dennoch ist dieses Ziel zumindest so realistisch, dass du versuchen kannst, es zu erreichen.

 

Terminiert: Bis wann möchtest du dein Ziel erreichen?

Beispiel: „Bis nächsten Sommer möchte ich den Vertrag unterschrieben haben.“

Hier siehst du, dass du die Formel nicht immer zu 100 Prozent anwenden kannst. Denn ob du den von dir gesetzten Termin einhältst oder nicht, liegt nicht allein in deiner Hand. Du kannst dir aber einen kleinteiligeren Zeitplan aufstellen: Bis wann möchtest du das Exposé zu deinem Roman fertigstellen? Bis wann recherchierst du Literaturagenturen, die für dich in Frage kommen? So näherst du dich deinem Ziel in kleinen Schritten.

Was brauchst du, um als Autor*in erfolgreich zu sein?

Textqualität

Natürlich gibt es Grundvoraussetzungen, die Erfolg als Autor*in erst ermöglichen. Über die Textqualität als Grundstein habe ich oben schon geschrieben.

Meiner Meinung nach setzt diese sich aus drei Bereichen zusammen.

  •  herausragendes Sprachgefühl (das ist der Teil, der oft ‚Talent‘ genannt wird)
  • Kenntnisse des Schreibhandwerks
  • Kreativität

Dabei musst du nicht in allen drei Bereichen gleich gut sein. Eine besonders kreative Idee oder ein sehr eigener Blick auf die Welt lassen kleinere handwerkliche Ungereimtheiten verzeihen, eine sprachlich besonders beeindruckende Gestaltung lenkt von einer recht gewöhnlichen Idee ab. Aber ganz ohne diese 3 Komponenten geht es nicht.

Trotzdem hängt nicht nur von diesen Grundvoraussetzungen ab, wer am Ende ein fertiges Buch vor sich liegen hat und wer nicht. Und auch nicht, wer mit diesem Buch erfolgreich ist. Denn es gibt weitere Fähigkeiten und handfeste Skills, die nicht zu vernachlässigen sind, wenn es darum geht, erfolgreich zu schreiben.

Ausdauer

Insbesondere wer an einem längeren Text wie einem Roman arbeitet, muss sich gewiss sein: Schreiben verlangt Durchhaltevermögen, Geduld und Disziplin. Zunächst dauert es seine Zeit, einen umfangreichen Text zu planen, zu schreiben und zu überarbeiten – besonders wenn du, wie die meisten Autor*innen, nicht in Vollzeit schreiben kannst.

Je weniger Schreiberfahrung du hast, desto länger wird es dauern. Du wirst einen Fehler machen, den Fehler ausbügeln, einen neuen Fehler machen, … Du benötigst daher zudem Resilienz: Du musst dich motivieren, weiterzumachen, obwohl gerade gar nichts funktioniert und du dir in manchen Momenten nicht vorstellen kannst, das Projekt je zu Ende zu bringen. Du wirst sehr lange an einem Buchprojekt arbeiten, ohne dir sicher sein zu können, ob du es schaffst.

Wenn du dich näher für das Thema Zeitmanagement für Autor*innen interessierst, schau dir gern auch meine 11 Schreib-Hacks für dein Zeitmanagement an.

Die Bereitschaft, dazuzulernen

Du solltest außerdem erkennen, wenn du an deine Grenzen stößt. Und dann bereit sein, dazuzulernen.

Das kann bedeuten, dass du dich zu einem bestimmten handwerklichen Schreibthema, das dir noch Probleme bereitet, weiterbildest und beispielsweise einen Schreibkurs zu diesem Thema besuchst. Ganz generell bedeutet es, viel zu lesen, die Themen und Debatten des Literaturbetriebs im Auge zu behalten und sich mit ihnen zu beschäftigen, indem du entsprechende Zeitschriften liest, Podcasts hörst, Schreibratgeber wälzt.

Nicht zu unterschätzen ist zudem, neugierig auf die Welt zu bleiben – irgendwo muss die oben genannte Kreativität und Inspiration ja herkommen. Auch erfahrene Autor*innen lernen permanent dazu. Wenn du am Anfang deines Schreibens stehst, gilt dieses ‚Gebot‘ für dich daher umso mehr.

Ein guter Umgang mit Kritik

Als Autor*in solltest du unbedingt die richtige Balance im Umgang mit Kritik finden. Kritik annehmen zu können, ist wichtig, sonst wirst du nicht dazulernen. Beim Überarbeiten in Eigenregie ist dein innerer Kritiker (oder deine innere Kritikerin) dein Freund. Du brauchst die kritische Distanz, um einzuordnen, was an deiner Geschichte bleibt und was du verändern möchtest. Niemand schreibt im ersten Entwurf den perfekten Roman!

Allerdings solltest du unbedingt aufpassen, nicht zu kritisch mit dir selbst zu sein. Nach meiner Erfahrung ist das nämlich viel eher das Problem vieler Schreibenden: Du bist so unsicher mit dem eigenen Manuskript, dass du alles doof findest und überhaupt nicht mehr einschätzen kannst, was bereits gelungen ist und was nicht. Und das ist der schnellste Weg in die Schreibblockade.

Selbstverständlich kann auch hier ein Blick von außen helfen – wir Lektor*innen meckern nicht nur, wir können auch sehr gut loben!

Außerdem empfiehlt es sich, Schreib- und Überarbeitungsphase klar voneinander zu trennen. Schreibe die erste Fassung deines Romans so schnell und ungestört herunter wie möglich – um die Überarbeitung kümmerst du dich im nächsten Schritt.

Marketingkenntnisse

Last but not least benötigst du als erfolgreicher Autor oder erfolgreiche Autorin heute zumindest rudimentäre Marketing-Kenntnisse bzw. die Bereitschaft, dich in das Thema einzuarbeiten.

Nur Schreiben, das funktioniert heute nicht mehr. Das gilt besonders dann, wenn du eine Karriere als Self-Publisher*in anstrebst und für die Bewerbung deines Buchs komplett allein verantwortlich bist. Aber auch Verlagsautor*innen profitieren davon, sich selbst fürs Marketing einzusetzen. Denn viele Verlage setzen inzwischen auf einige wenige Spitzentitel, die sie intensiv bewerben. Wenn dein Titel nicht dabei ist, schadet es nicht, selbst die Werbetrommel zu rühren.

Bereits eine Community hinter sich zu haben, kann sogar dabei helfen, einen Verlagsvertrag zu ergattern.

Wie viel du – an Zeit oder Geld – ins Marketing investieren willst, bleibt dir überlassen. Aber du solltest dir bewusst sein, dass du um dieses Thema leider nicht herumkommen wirst.

Blogserie: Dein Weg zur Veröffentlichung als Romanautor*in

Hast du deine Vision im Kopf (oder sie sogar aufgeschrieben) und bist der Meinung, dass du über die wichtigsten Fähigkeiten verfügst, die ein erfolgreicher Autor oder eine erfolgreiche Autorin benötigt?

Dann bist du bereit für die nächsten Teil meiner Blog-Serie, in dem ich dir genauer erkläre, wie du den Weg zum Erfolg am besten planen kannst – als Self-Publisher*in oder angehende*r Verlagautor*in.

Teil 2: So findest du einen Verlag für dein Buch

Teil 3: Erfolgreich im Self-Publishing

Teil 4: Autor*in werden in kleinen Schritten – alternative Wege (erscheint im November 2024)

Ich freu mich, wenn du wieder vorbeischaust! Und wenn du keine Folge der Blog-Serie verpassen willst, folg mir auf Instagram oder abonnier meinen Newsletter.

Schreib weiter!

Deine Textgefährtin Meike

Die Textgefährtin: Meike Blatzheim

Meike Blatzheim, Textgefährtin

Schreibende/lektorierende/übersetzende Tausendsassa und realitätsverhaftete Tagträumerin.
Als Kind wollte sie Autorin, als Jugendliche Journalistin und als Studentin Übersetzerin werden. Heute ist sie von allem ein bisschen – und vermittelt in Schreibkursen und als Autorencoachin ihr Wissen außerdem an alle, die Literatur und Schreiben ebenso lieben wie sie.

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