Ein realistischer Guide für dein Schreibziel
1667 Wörter pro Tag.
So viel musst du täglich schreiben, um beim National Novel Writing Month (NaNoWriMo oder, noch kürzer, NaNo) im Laufe des Novembers das 50.000-Wort-Ziel zu knacken.
Das klingt erst einmal überschaubar, erfordert aber mindestens 2 Stunden Schreibzeit am Tag – wenn es gut läuft. Doch der Flow beim Schreiben lässt sich nicht planen.
Am wichtigsten ist aber etwas anderes: Dass deine Ziele zu dir passen, und du so langfristig motiviert bleibst, wenn du an einem längeren Schreibprojekt wie einem Roman arbeitest. Trotzdem möchte ich in diesem Artikel ein paar Szenarien durchspielen, anhand derer du berechnen kannst, wie viel du im Monat schreiben kannst – und zwar realistisch!
Was ist eigentlich dieser NaNoWriMo?
Seit 2025 ist der amerikanische National Novel Writing Month, der bislang jedes Jahr im November stattfand, leider Geschichte. Grund sind finanzielle Schwierigkeiten, aber auch eine Kontroverse um die Nutzung von KI für das Schreiben.
Trotzdem bleibt die Grundidee des NaNoWriMos genial!
Erstmals 1999 rief Gründer Chris Baty Autor*innen dazu auf, den November dem Schreiben zu widmen. Die Idee: Wer teilnimmt, verpflichtet sich, innerhalb der 30 Tage des Monats einen kompletten Roman mit 50.000 Wörtern zu verfassen.
Im Laufe der Jahre wurde der NaNoWriMo fast zum Volkssport und die Community immer größer.
Das Tolle daran: Man konnte ihn wie eine Art Experiment nutzen, das eigene Schreiben nur für einen einzigen Monat zu priorisieren. Das ist viel leichter, als sich gleich langfristige Ziele zu setzen. Und allein das Wissen darum, dass weltweit viele tausend Schreibende den November ebenfalls ihrem Roman widmeten, motivierte, wirklich dranzubleiben.
Wörter, Zeichen, Normseiten - was schaffe ich in einem Monat?
Im englischen Sprachraum ist es üblich, das Geschriebene in Wörtern zu zählen. Also zum Beispiel: 50.000 Wörter im Laufe des Novembers für den NaNoWriMo. Einige englische Begriffe sind in die deutsche Schreibcommunity herübergeschwappt, beispielsweise „Wordcount“ (also die Wortanzahl), anhand dessen man nachhält, wie viel man geschrieben hat.
Dabei eignet sich das englische Wörterzählen gar nicht so sehr für deutsche Texte.
Warum? Weil die Länge einzelner Wörter im Englischen viel näher beieinanderliegt als im Deutschen. Dazu braucht es nicht einmal solche Behörden-Wortungeheuer wie ‚Kraftfahrzeughaftpflichtversicherung‘, auch jenseits davon gibt es im Deutschen deutlich mehr drei- oder viersilbige Wörter als in anderen Sprachen. Die Profis der Buchbranche rechnen deshalb in Normseiten oder allenfalls noch mit der Zeichenzahl eines Manuskripts (das bedeutet: alle Zeichen deines Textes inklusive Leerzeichen).
Überlegst du also, deinen fertiggestellten Roman einer Literaturagentur oder einem Verlag anzubieten, wirst du dich mit dem Format Normseite herumschlagen müssen.
Geht es dir dagegen ausschließlich darum, deinen eigenen Fortschritt festzuhalten, kannst du frei nach deiner Vorliebe entscheiden, ob du Wörtern, Zeichen oder Normseiten tracken möchtest.
Die Umrechnung von einem Format zum anderen kann übrigens tricky sein. Als Faustformel: Eine (volle) Normseite enthält nach meiner Erfahrung im Schnitt zwischen 200 und 250 Wörtern und etwa 1.500 Zeichen.
Wörter, Zeichen, Normseiten - was schaffe ich in einem Monat?
Im englischen Sprachraum ist es üblich, das Geschriebene in Wörtern zu zählen. Also zum Beispiel: 50.000 Wörter im Laufe des Novembers für den NaNoWriMo. Einige englische Begriffe sind in die deutsche Schreibcommunity herübergeschwappt, beispielsweise „Wordcount“ (also die Wortanzahl), anhand dessen man nachhält, wie viel man geschrieben hat.
Dabei eignet sich das englische Wörterzählen gar nicht so sehr für deutsche Texte.
Warum? Weil die Länge einzelner Wörter im Englischen viel näher beieinanderliegt als im Deutschen. Dazu braucht es nicht einmal solche Behörden-Wortungeheuer wie ‚Kraftfahrzeughaftpflichtversicherung‘, auch jenseits davon gibt es im Deutschen deutlich mehr drei- oder viersilbige Wörter als in anderen Sprachen. Die Profis der Buchbranche rechnen deshalb in Normseiten oder allenfalls noch mit der Zeichenzahl eines Manuskripts (das bedeutet: alle Zeichen deines Textes inklusive Leerzeichen).
Überlegst du also, deinen fertiggestellten Roman einer Literaturagentur oder einem Verlag anzubieten, wirst du dich mit dem Format Normseite herumschlagen müssen.
So sieht das Format ‚Normseite‘ aus, mit dem deutsche Verlage arbeiten
Geht es dir dagegen ausschließlich darum, deinen eigenen Fortschritt festzuhalten, kannst du frei nach deiner Vorliebe entscheiden, ob du Wörtern, Zeichen oder Normseiten tracken möchtest.
Die Umrechnung von einem Format zum anderen kann übrigens tricky sein. Als Faustformel: Eine (volle) Normseite enthält nach meiner Erfahrung im Schnitt zwischen 200 und 250 Wörtern und etwa 1.500 Zeichen.
Wie viele Wörter am Tag sind beim Romanschreiben realistisch?
Meine spontane Antwort wirst du hassen (denn dafür hast du diesen Artikel nicht aufgerufen): Es kommt ganz darauf an.
Unter anderem darauf, wie viel Zeit du zur Verfügung hast, und ob du schnell oder langsam schreibst.
Das wiederum hat damit zu tun, ob du vorbereitet in den Schreibprozess startest, Plot und Figuren also schon ausgearbeitet sind, oder ob du ‚einfach drauflosschreibst‘ und zwischendurch darüber nachdenken musst, wie es weitergeht.
Auch Genreschreiber*innen kommen oft flotter voran, weil das Genre viele Dinge bereits vorgibt (es gibt bestimmte Konventionen, die du kennst und bedienst, auch wenn deine Geschichte originell ist, musst du das Rad nicht neu erfinden), und selbstverständlich spielt auch Schreiberfahrung eine Rolle.
Effektiver und damit schneller schreibst du außerdem, wenn du es schaffst, den inneren Kritiker auszuschalten und zunächst ‚einfach nur‘ Text produzieren, ohne bereits zu viel zu korrigieren. Regelmäßiges Schreiben hilft ebenfalls dabei, schneller voranzukommen, denn erstens ist auch Schreiben Übungssache und zweitens weißt du dann genau, wo du beim letzten Mal stehen geblieben bist und musst dich nicht mühsam neu orientieren.
Wenn du mindestens eine halbe Stunde Zeit zum Schreiben hast, halte ich 300 Wörter am Tag (oder etwa 1 Normseite) als Minimal-Ziel für realistisch. Manche ambitioniert und diszipliniert Schreibende schaffen auch bis zu 2.000 Wörter (oder 8-10 Normseiten) am Tag.
Betrachte alles, was über deinem individuellen Schreibziel liegt, als Bonus und freu dich drüber!
Wie lang brauche ich für meinen Roman?
Siehe oben – es kommt darauf an!
Aber lass uns mit den Zahlen aus dem vorangegangenen Beispiel arbeiten.
Stell dir vor, du willst einen typischen Roman mit einem Umfang von 300 Normseiten schreiben und schaffst täglich eine Normseite.
Wenn du am 1. Januar mit dem Schreiben beginnst, ist deine Rohfassung Ende Oktober fertig.
Orientieren wir uns dagegen am oberen Ende des Spektrums und gehen von 10 Normseiten am Tag aus, könntest du die Rohfassung innerhalb des NaNos oder eines beliebigen Schreibmonats schreiben.
Für jemanden, der nicht hauptberuflich schreibt, ist dieses Pensum meiner Meinung nach aber eher die Ausnahme und nur mit sehr guter Vorbereitung zu schaffen. 10 Monate für den ersten Roman empfinde ich ebenfalls als richtig gut! Das klappt nur mit perfektem Zeitmanagement.
Nicht einberechnet ist in beiden Fällen die Vor- und Nachbereitung: Ich gehe in meinen Rechnungen davon aus, dass du dir vorab zumindest grob überlegt hast, welche Figuren in deiner Geschichte welches Abenteuer erleben sollen, und auch die Überarbeitung, die noch einmal ebenso viel Zeit wie das Schreiben selbst brauchen kann, ist nicht einberechnet.
Schreiben soll kein Stress sein
Willst du beim Schreiben langfristig motiviert bleiben, halte ich es für wichtig, dass du keinesfalls zu eng planst.
Der Einfachheit halber bin ich für meine Beispielrechnungen davon ausgegangen, dass du jeden Tag schreibst. Das kannst du vielleicht einen Schreibsprint-Monat lang durchhalten, über 10 Monate oder länger ist das aber vermutlich unrealistisch.
Vielleicht findest du wöchentlich nur eine oder zwei Zeitinseln zum Schreiben (die dann vielleicht ein bisschen länger sind), doch selbst wenn du mit täglichen Schreibzeiten planst: Du wirst mal krank sein, es wird ab und zu Wichtigeres dazwischenkommen, sei es Persönliches oder Berufliches. Es kann außerdem passieren, dass du zwischendrin eine Pause brauchst, weil deine Kreativität erst neue Kraft schöpfen muss, bevor es weitergeht.
Überlege dir daher genau und realistisch:
- Wie oft und wie lange kann ich schreiben?
- Will ich die Rohfassung lieber schnell runterschreiben und danach eine Pause einlegen?
- Oder liegt es mir eher, zwar jede Woche, dafür aber kürzer zu schreiben?
Sei dir bewusst, dass es auch okay ist, wenn du ab und zu von deinem Plan abweichst. Schreiben soll Spaß machen!
Wie bei jeder Freizeitbeschäftigung (wenn du, wie die meisten der Menschen, mit denen ich arbeite, nebenbei schreibst) musst du die für dich richtige Balance zwischen Ernsthaftigkeit und Entspannung finden.
Wie lang brauche ich für meinen Roman?
Und? Hast du beim Lesen mitgezählt?
Dieser Artikel hat gut 1.100 Wörter oder 5 Normseiten.
Für mich ist das ein gutes Tagesschreibziel. Und für dich?
Hier habe ich eine kurze Übung für dich:
Schreibziel festlegen
Ich wünsche dir viel Spaß beim Ausprobieren!
Schreib weiter!
Deine Textgefährtin Meike
Du suchst eine Alternative zum NaNoWriMo?
Kein Problem! Bei meinem Schreib-November kannst du einen Monat richtig durchpowern. Das Beste? Du bist nicht allein!
4 Wochen lang stellen wir das Schreiben in den Fokus:
- Tägliche Motivation, direkt aufs Handy
- Co-Writing-Sessions mit Gleichgesinnten
- Dein persönlicher Schreibplan, den du im Auftakt-Workshop entwickelst
- Rituale, Routinen und Reflektion, die über den November hinaus tragen
Und weil alles online stattfindet, musst du dein Leben nicht pausieren, sondern kannst das Angebot von überall aus nutzen.
Klingt gut? Sei beim Schreib-November dabei!
