
Selbstständige brauchen Berufsverbände, das ist eine meiner Grundüberzeugungen. Mit meinen unterschiedlichen Standbeinen bin ich Mitglied gleich in zweien:
dem Verband der Freien Lektorinnen und Lektoren e.V. (VFLL)
sowie dem Verband deutschsprachiger Übersetzer*innen literarischer und wissenschaftlicher Werke (VdÜ).
Im VFLL habe ich seit gut einem Jahr zudem ein offizielles Ehrenamt inne, ich bin Delegierte der Regionalgruppe Köln-Bonn, d.h. ich vertrete die Belange unserer regionalen Untergruppe gegenüber dem Bundesvorstand.
Das Tandem-Programm des Lektorenverbands
Ich saß deshalb an der Quelle, als sich im Frühjahr 2025 herauskristallisierte, dass auch unsere Regionalgruppe ein Tandem-Programm bekommen sollte. „Tandem“, das bedeutet, dass zwei Lektorats-Kolleg*innen, häufig eine langjährige Lektorin und ein Neuling, sich regelmäßig treffen und sich über die Arbeit austauschen. Solche Programme sind für mich ein weiterer Grund, als Solo-Selbstständige im Verband organisiert zu sein, denn der Austausch fehlt im Arbeitsalltag allein vor dem PC immer mal wieder.
Meine Tandem-Partnerin ist Jennifer M. Piel, Lektorin für Science-Fiction, Romance, Fantasy und queere Literatur, die ihr oben auf dem Foto seht. Wir haben inhaltlich einige Überschneidungen (beide arbeiten wir mit belletristischen Texten), aber auch Unterscheidungsmerkmale (Jennifer arbeitet viel mehr im Bereich Genre als ich, arbeitet im Bereich Erwachsenenliteratur und mehr mit Self-Publisher*innen als mit Verlagen) – das macht unsere Gespräche so spannend. Wir treffen uns unregelmäßig, etwa alle 6 bis 8 Wochen, in einem Videocall und sprechen über Textarbeit, Zeitdruck, WordPress-Probleme und vieles mehr.
Interview auf dem VFLL-Blog
Im Rahmen des 25-jährigen VFLL-Jubiläums hat der Verband uns eingeladen, über unsere Zusammenarbeit zu erzählen. Im Interview auf dem VFLL-Blog sprechen Jennifer und ich über das, was uns verbindet: die Liebe zu Sprache und Literatur, die Lust am Austausch und das Wissen, dass man im Team weiter kommt als allein.
Für mich war das Gespräch eine kleine Bestätigung dessen, was mich an meiner Arbeit immer wieder begeistert: Dass sie Menschen zusammenbringt, die sich gegenseitig stärken, und dass Kollegialität in unserer Branche auch dann funktioniert, wenn man sich ‚eigentlich‘ als Konkurrenz sehen müsste. Ich mag dich schon sehr, liebe kleine Literaturbubble!
Bist du neugierig geworden? Hier geht’s zum vollständigen Interview auf dem VFLL-Blog.
Deine Textgefährtin Meike
Bildnachweis
Verarbeitet im Beitragsbild:
Foto von Meike Blatzheim (links): (c) Bernadette Yehdou
Foto von Jennifer M. Piel (rechts): (c) privat




